(Please scroll down for English version) Für ihre neue Arbeit IMMERGRÜN portraitierte Loredana
Nemes langjährige Paare die sich aufgrund eines Aufrufs in der Ludwigsburger Kreiszeitung als
Liebende gemeldet hatten. Sie kombiniert ihre stillen geheimnisvoll abstrakten
Schwarzweiß-Portraits mit Aufnahmen immergrüner Pflanzen und fügt diesen Bildern mit Gedichten
noch eine weitere Ebene hinzu. Alte Menschen oft Senioren genannt sind in unserer Kultur kein
Schönheitsideal. Die Dar-stellung des Alters in Kunst und Medien kann als tabubehaftet
bezeichnet werden. Die Paare die Loredana Nemes gesprochen und fotografiert hat sind Frauen
und Männer deren Liebe und Vertrautheit sie in ihren fotografischen Annäherungen sichtbar
machen will. Sie nimmt mit IMMERGRÜN Bezug auf ihre Arbeit BLÜTEZEIT (2012) in der sie -
ebenfalls auf Einladung und mit Unterstützung des Ludwigsburg Museums - junge Menschen auf der
Schwelle zum Erwachsenenleben porträtierte. In beiden Serien experimentiert sie mit den
Möglichkeiten und Grenzen der Fotografie. In IMMERGRÜN visualisiert sie in analogen
Doppelbelichtungen die Verbindung zweier Liebender sowie unser aller Schwinden. Ihre poetischen
Bilder und Gedichte sind eine Hommage an das Alter und die Liebe sowie eine Feier menschlicher
Begegnung in Zeiten auferlegter Distanz. Entstanden ist ein sensibles Künstlerbuch das in der
Auswahl der Materialien und im Erzählfluss ein vielschichtiges Ganzes ergibt. For her new work
IMMERGRÜN (Evergreen) Loredana Nemes created portraits of longtime couples who had responded
to a call for lovers in a local newspaper. She combines her quiet mysteriously abstract
black-and-white portraits with shots of evergreen plants and adds another layer to these images
with poems. Old people often called seniors are not considered an ideal of beauty in our
culture and it is considered a taboo to show old age in art and media. The couples Loredana
Nemes has spoken to and photographed are women and men whose love and intimacy she addresses in
these photographs. IMMERGRÜN makes reference to her work BLÜTEZEIT (Blossom Time) from 2012 in
which-also initiated and supported by the Ludwigsburg Museum-she portrayed young people on the
threshold of adulthood. In both series she experiments with the possibilities and limits of
photography. In IMMERGRÜN she visualizes in analog double exposures the connection of two
lovers as well as our inevitable fading away. Her poetic images and poems are a tribute to age
and love as well as a celebration of human encounters in times of imposed distance. The result
is a sensitive artist's book whose choice of materials and narrative flow creates a
multilayered whole.