((Please scroll down for English version)) »Ich schwöre«. So beginnt in fast allen Staaten
dieser Welt der Eid bei der Vereidigung Ihrer Staatsdiener. Der Schwur auf die Verfassung und
die Überprüfung an der Wirklichkeit wie weit sich Bürger auf den so garantierten sicheren
Rahmen verlassen können bleiben eine kontinuierliche Aufgabe. Dabei sind die freie Presse und
die Künste die vierte Kraft die helfen diese Aufgabe zu erfüllen. Aber was ist »der Staat«?
Seine Bürger wäre eine mögliche Antwort. Seine Staatsdiener wäre eine weitere. Versteht man
»Staat« als Organisationsform wird er ein theoretisches Konstrukt. In demokratische Staaten
gilt die Gewaltenteilung als eine der zentralen Grundlagen die Trennung von Legislative
Exekutive und Judikative. Sie sollen unabhängig voneinander agieren und so für ein
ausbalanciertes und sich gegenseitig kontrollierendes Machtgefüge sorgen. Wie gibt man diesem
abstrakten Demokratiebegriff ein Bild? Kann man Gewaltenteilung visualisieren? Mit seinem
Langzeitprojekt DER EID liefert Jörg Gläscher den eindrucksvollen Beweis dass die Fotografie
genau dazu in der Lage ist. Mit seinen Bildern von und über BürgermeisterInnen RichterInnen
PolizistInnen und BürgerInnen unternimmt er einen Realitätscheck des Zustandes der Demokratien
dieser Welt - Demokratien die sich zunehmend in Frage gestellt sehen. In DER EID thematisiert
Jörg Gläscher mit seiner umfassenden visuellen Untersuchung aus elf Ländern auf vier
Kontinenten genau diese Problematik und tritt den Beweis an dass gute Fotografie auch komplexe
politische Fragen in eindrucksvollen Bildern darstellen kann. I swear. In almost every country
public servants are sworn in using this expression. It remains an ongoing task to uphold this
sworn allegiance to sustain the Constitution and to check to what extent citizens can rely on
the legal framework established that way. The free press and the arts serve as the fourth
estate that helps to accomplish this task. But what exactly is the state? A possible answer
would be to say that it's the citizens. Another one would be to point to public ser-vants. If
one takes the state as a form of organization it turns into a theoretical construct. In
democracies the separation of powers forms one of their central tenets. Legislative executive
and judicial branches are strictly separated. They have to act independently from each other.
That way they ensure a balanced power structure in which the three branches hold each other
in check. How can one make a picture of this abstract democratic concept? Is there a way to
visualize the separation of powers? Jörg Gläscher's long-term project THE OATH demonstrates in
an impressive fashion that photography is capable of doing just that. His photographs of and
about mayors judges police officers and citizens provides a reality check of the state of
this world's democracies that are finding themselves under increasing pressure. It is this set
of issues that is being made the topic in THE OATH Jörg Gläscher's comprehensive visual
investigation from eleven countries on four continents. The work demonstrates that good
photography is able to depict complex political issues in impressive images.