Die Filmarbeit Indifference (2018) treibt Polednas kontinuierliche Untersuchung des visuell
Imaginären der Moderne weiter voran. Der Film entfaltet sich als eine Reihe von
halluzinatorischen Szenen angesiedelt in der k. u. k. Monarchie an der Schwelle zum Ersten
Weltkrieg. In eleganter Zurückhaltung zeigt er die scheinbar alltägliche Routine seines
Protagonisten gespielt von Alain-Fabien Delon. Seine Figur eines k. u. k. Offiziers orientiert
sich an Typen der deutschsprachigen Literatur des ausgehenden 16. Jhdt. sowie an historischen
Dramen und Filmen aus der Zeit des Kalten Krieges. Indifference beschwört das Thema der
traumatischen Modernisierung und den Konflikt in der europäischen Geschichte des frühen 20.
Jhdt. herauf. Im Verzicht auf eine umfassende Erzählung liegt der Fokus auf dem Vergänglichen
und Zerrissenen.