Die Wende zum 16. Jahrhundert und die folgenden Jahrzehnte waren geprägt von gesellschaftlichen
und kulturellen Umbrüchen die sich auch in der Kunst jener Zeit widerspiegeln. Deutlich waren
noch Reminiszenzen der ausklingenden Gotik spürbar als die Errungenschaften der italienischen
Renaissancekunst auf dem Gebiet des heutigen Österreich Einzug hielten. In dieser Zeit des
Wandels wurden Kunstwerke zunehmend von Funktionen befreit die ihnen im Mittelalter zugedacht
waren - etwa die Bewahrung eines Andenkens die Belehrung der Gläubigen oder die Förderung der
Andachtsübung. Die ästhetische Wirkung der Objekte begann in den Vordergrund zu treten und
ihre Schöpfer etablierten sich mehr und mehr als Künstler in einem modernen Sinne. So
entstanden auch auf dem Gebiet des heutigen Österreich mathematische Perspektivkonstruktionen
minutiöse Naturschilderungen und psychologisierende Porträts. Im Katalog wird diese
Kunstproduktion nun erstmals fokussiert.(u. a. Werke von Lucas Cranachd. Ä. Albrecht Altdorfer
Wolf(gang) Huber oder Jacopo de' Barbari.Text: Björn Blauensteiner Ulrich Heiß Lukas
Madersbacher Guido Messling Christof Metzger Michael Richter-Grall Stella Rollig Peter
Scholz Herwig Weigl Heinz Winter Andreas Zajic Julia Zaunbauer.