Das Freddy Derwahl-Lesebuch stellt belletristische Auszüge neben journalistische Texte von
Georg Trakl oder Rainer Maria Rilke inspirierte Lyrik neben Landschaftsbeschreibungen aus der
Eifel oder den Ardennen. Die Unordnung der Genres und Themen aber auch die chronologische
Beliebigkeit - enthalten sind Texte aus fünf Jahrzehnten - bleiben am Ende jedoch
oberflächlich. Zusammengehalten und überbaut sind alle aufgenommenen Texte von der Biographie
Freddy Derwahls genauer noch von zwei roten Fäden die sein Leben und seine Literatur
durchwirken: Dies ist zum einen sein unerschütterlicher katholischer Glauben vor allem die
Mystik des Mönchtums zum anderen sein stets starker Bezug zur ostbelgischen Heimat zur
deutschsprachigen Gemeinschaft und ihren Menschen.So begegnen wir in den aufgenommenen Porträts
einigen streitbaren Köpfen aus Ostbelgien aber auch den ermordeten und inzwischen
seliggesprochenen Trappistenmönchen aus dem Kloster Notre-Dame de l'Atlas im algerischen
Tibhirine den Einsiedlern vom Berg Athos oder dem deutschen »Vorzeigepater« Anselm Grün
dessen Biographie Derwahl verfasst hat. Immer wieder kommt auch der Nobelpreisträger Heinrich
Böll zu Wort der die literarische Karriere Derwahls durch die Unterstützung seines ersten
Romans »Der Mittagsdämon« förderte und immer zentraler Ankerpunkt geblieben ist.Wegen seiner
spitzen Feder ist Freddy Derwahl über die Jahrzehnte mitunter angefeindet worden hat gerade
journalistische Auseinandersetzungen nie gescheut. Seine zarte Hand zeigt sich indes vor allem
in den Gedichten denen er sich zuletzt immer ausgiebiger widmet.