Der vorliegende Band vereint drei Arbeiten die je eine Möglichkeit darstellen einen
Übersetzungskommentar zu verfassen. Im Gegensatz zur Übersetzungskritik die von dritter Seite
zur Beurteilung der Übersetzungsqualität vorgenommen wird ist es beim Übersetzungskommentar
der Übersetzer selbst der ihn entweder zur (Selbst-)Reflexion oder zur Rechtfertigung des
eigenen übersetzerischen Vorgehens gegenüber Dritten verfasst. Die Grundidee des
Übersetzungskommentars greift die Einsicht der funktionalistischen Übersetzungstheorie auf
dass der Übersetzer nicht an externen Standards zu messen ist sondern dass die Übersetzung
nach dem internen Maßstab des ihr zugrunde liegenden Skopos zu bewerten ist. Der erste Beitrag
von Stephanie Arzinger ist ein klassischer Übersetzungskommentar zur Übersetzung eines
Fachtextes. Zunächst werden nach einer übersetzungsrelevanten Textanalyse die priorisierten
Übersetzungsstrategien darstellt. Daran schießen sich der selbst verfasste Zieltext und die
Erläuterungen der Übersetzungsentscheidungen im Kommentar an der so aufgebaut ist dass
bestimmte Mikrostrategien herausgegriffen und erklärt werden inwieweit sie der Umsetzung der
gewählten Makrostrategien dienlich waren. Der zweite Beitrag von Stefanie Mraß ist ein
Übersetzungskommentar zu einem Forschungsbericht. Sie beginnt ebenfalls klassisch mit einer
übersetzungsrelevanten Textanalyse. Danach folgt der Übersetzungskommentar bei dem sie sich
auf die Besprechung grammatisch-syntaktischer und lexikalisch-semantischer Übersetzungsprobleme
konzentriert. Der dritte Beitrag von Philipp Wahl fällt ein wenig aus dem Rahmen da er einen
Vergleich zwischen Theorie und Übersetzung in Form eines Übersetzungskommentars darstellt. Es
geht ihm um die Prüfung grundlegender translationstheoretischer Prämissen anhand einer bereits
vorliegenden Übersetzung. Sein Kommentar stellt eine Rückbindung der Übersetzungslösungen an
die zugrunde gelegte Übersetzungstheorie dar