Dezentralisierungsprozesse haben in einer Vielzahl von Ländern stattgefunden und dauern in
vielen gegenwärtig noch an. Diesem Prozess konnte sich auch der Kosovo nicht entziehen. Doch
was macht den Dezentralisierungsprozess im Kosovo spezifisch und welche positiven und negativen
Ergebnisse hat die Dezentralisierung bisher für den Kosovo geliefert? Weiter stellt sich die
Frage inwieweit durch die Dezentralisierung der Frieden in einer multi-ethnischen Gesellschaft
wie sie der Kosovo ist gesichert werden kann und welchen Beitrag der
Dezentralisierungsprozess im Kosovo bisher zur Integration von Minderheiten und insbesondere
für den Schutz der Minderheitenrechte geleistet hat. Wurden die gesetzten Ziele erreicht oder
hat der Dezentralisierungsprozess im Kosovo eher das Gegenteil bewirkt? Zudem strebt der Kosovo
in fernerer Zukunft die Mitgliedschaft in der Europäische Union an. Somit ist auch die
Reformierung der lokalen Selbstverwaltung notwendig um sich der Regionalpolitik der EU
anpassen zu können. Dieses föderalistische Konzept muss nach dem Grundsatz des
Subsidiaritätsprinzips verlaufen wobei fraglich ist ob der Dezentralisierungsprozess im
Kosovo auch im Einklang mit dem Subsidiaritätsprinzip steht. Diesen und weiteren
Fragestellungen versucht die Autorin in der vorliegenden Studie nachzugehen und dabei zu
untersuchen inwieweit die Ziele des Dezentralisierungsprozesses im Kosovo bisher erreicht
wurden. Insbesondere soll erläutert werden wie sich der Dezentralisierungsprozess im Kosovo im
völker- und europarechtlichen Kontext entwickelt hat und ob er im Einklang mit den völker- und
europarechtlichen Grundsätzen bezüglich der Dezentralisierung steht oder sich eventuell von
diesen Grundsätzen losgelöst hat.