Ziel der Arbeit war die Realisierung des Trockentiefziehens da Schmierstoffe und
Reinigungsmittel oft umweltschädliche Substanzen enthalten und eine längere Prozesskette zum
Beölen sowie zum Reinigen der umgeformten Bauteile nötig ist. Motiviert durch die ökologischen
und ökonomischen Potentiale wurde in Umformversuchen die Konsequenzen des Schmierstoffverzichts
für einen verzinkten Tiefziehstahl sowie zwei Aluminiumlegierungen analysiert. Erhöhte Reibung
und Adhäsionsneigung führte besonders beim direkten Kontakt der Aluminiumlegierungen mit dem
Werkzeug zu Verschleiß und Schäden auf der Blechoberfläche. Zur Reibungsreduktion wurden die
Werkzeuge unterschiedlich bearbeitet und mit verschiedenen amorphen Kohlenstoffschichten
versehen. In Streifenzieh- und Trockentiefziehversuchen wurde gezeigt dass eine niedrige
Werkzeugrauheit unabhängig vom Blechwerkstoff zu vorteilhaftem tribologischen Verhalten führt.
Eine Wolframdotierung der Schichten wirkt hingegen negativ auf das Verschleißverhalten. Der
Einfluss lasergenerierter Mikrostrukturen hängt von deren Tiefe und Flächendeckungsgrad ab. Es
wurden tribologische Wirkzusammenhänge unter trockenen Kontaktbedingungen abgeleitet und
gezeigt dass Trockentiefziehen abhängig von Kontaktpartnern und Oberflächenmodifikationen
realisierbar ist.