Produzierende Unternehmen sehen sich in den vergangenen Jahren generell gezwungen durch immer
individuellere Kundenanforderungen eine steigende Anzahl an unterschiedlichen Produkten bzw.
Produktvarianten anzubieten. Im Kontext der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung in der
Produktion die unter dem Begriff Industrie 4.0 propagiert wird gewinnt das Thema
Produktindividualisierung aufgrund neuer technologischer Möglichkeiten zusätzlich an Bedeutung.
Bestehende Zusammenhänge werden allerdings nur unzureichend aufgezeigt wodurch eine
detaillierte Betrachtung fehlt. Ziel der Arbeit ist es eine strukturierte Beschreibung der
Anforderungen und der Umsetzungsmöglichkeiten von Produktindividualisierung über die
produzierende Industrie hinweg zu entwickeln. Dazu gilt es zunächst die
Produktindividualisierung innerhalb der produzierenden Industrie in Bezug auf verschiedene
Branchen und Produkte zu analysieren. Ausgehend von dieser Betrachtung wird das
Produktindividualisierungs-Produktionsstrategie-Modell (PIPS-Modell) entwickelt welches die
verschiedenen Möglichkeiten der Produktindividualisierung sowie deren wesentliche Perspektiven
strukturiert und erläutert. Gleichzeitig zeigt das PIPS-Modell auf welche Anforderungen sich
daraus für die Produkt- und Prozessgestaltung die Produktion sowie die Schnittstelle zum
Kunden ergeben. Durch die Einordnung von Fallbeispielen in das Modell können Fragen im
Hinblick auf eine strategische Weiterentwicklung von vorhandenen Ansätzen der
Produktindividualisierung abgeleitet werden. Darüber hinaus wird im Rahmen der Arbeit
aufgezeigt welche Rolle die Produktindividualisierung im Zukunftsbild der Industrie 4.0
einnimmt und wie deren Umsetzung durch neue Technologien in diesem Umfeld unterstützt wird.