Im Rahmen dieser Arbeit wurde eine Serie von anwendungsnahen ¿' gehärteten Co-Basis
Schmiedelegierungen entwickelt und harakterisiert. Optimierte Wärmebehandlungen führten für
alle Legierungen zur Ausbildung einer ¿ ¿'-Mikrostruktur welche bi- oder tridisperse
¿'-Teilchenverteilungen aufwies und einen möglichst hohen Härtungsbeitrag lieferte. Durch das
Einbringen von orngrenzenpinnenden intermetallischen Phasen konnte die Korngröße auch bei hohen
Anwendungstemperaturen stabil gehalten werden. Die Druckfestigkeit der Legierungen lag auf
vergleichbarem Niveau wie die von Ni-basierten Schmiedelegierungen. Insbesondere bei
Temperaturen über 750 °C sind die Co-Basis Schmiedelegierungen stabiler hinsichtlich ihrer
mechanischen Eigenschaften und weisen in Relation höhere Festigkeiten auf. Besonders gute
mechanische Stabilität zeigten die untersuchten Legierungen unter Kriechbelastung wo teilweise
um zwei Größenordnungen niedrigere Kriechraten erzielt wurden als für vergleichbare etablierte
Ni-Basis Schmiedelegierungen. Untersuchungen der vorliegenden Verformungsmechanismen zeigten
dass in den Co-Basis Schmiedelegierungen Mikroverzwillingung der dominante
Verformungsmechanismus ist. Mit Hilfe von hochauflösender Transmissionselektronenmikroskopie
konnte nachgewiesen werden dass das Wachstum der Zwillinge durch das Gleiten von einzelnen
Shockley-Partialversetzungen erfolgt was durch Segregationsprozesse an der Zwillingsgrenze
unterstützt wird. Durch eine umfassende Analyse verschiedener mikrostruktureller Parameter wie
der Korngröße der ¿'-Teilchengrößenverteilung und des ¿'-Volumenanteils und der
Gitterfehlpassung sowie der elementaren Zusammensetzung von ¿- und ¿'-Phasen konnten die
Festigkeitsbeiträge in den Legierungen abgeschätzt werden.