Die Digitalisierung wird in den kommenden Jahren weiter voranschreiten und voraussichtlich
ungeahnte Dimensionen annehmen. Den Zustand offline wird es im Zuge von Industrie 4.0 und der
damit verbundenen Vernetzung der Anlagenparks dem modernen Transportwesen in der Luft auf der
Straße sowie zu Wasser und nicht zuletzt dem modernen Leben mit Smart-Home und ständiger
Anbindung an das Internet via Smartphone in der nahen Zukunft wohl nicht mehr geben. Aktuell
gilt es Mittel und Wege zu finden die immer Größer werdenden Datenpakete zu speichern und
möglichst in Echtzeit übertragbar zu machen. An dieser Stelle setzt die hier durchgeführte
Forschungsarbeit an und präsentiert erstmalig die Möglichkeit polymere optische Wellenleiter
(POW) durch digitalen Direktdruck am Beispiel des Aerosol-Jet-Drucks auf der jeweiligen
Substratoberfläche benutzerdefiniert aufzubringen. Die so erzeugten POW erreichen aktuell einen
Transmissionsgrad von über 91 % Dämpfungsraten von bis zu 0 2 dB cm und sind in der Lage bis
zu 10 GBit s zu übertragen welches sie für die notwendige Substitution metallischer Leiter
qualifiziert. Anhand der Grundlagen der optischen Datenübertragung erfolgt eine Definition des
Begriffs polymerer optischer Wellenleiter und dessen Abgrenzung zu gängigen Wellenleiterformen
durch das verwendete Herstellungsverfahren. Im Anschluss wird der OPTAVER-Prozesses und die
damit verbundene Prozesskette beschrieben. Bei der Qualifizierung des Herstellungsverfahrens
konnten wichtige Grundlagen für zukünftige weiterführende Arbeiten bzw. erste industrielle
Anwendungen erarbeitet werden. So können im AJ-Druck POW mit optischer Güte auf
dreidimensionalen Oberflächen aufgebaut werden. Es konnten geeignete Materialien
Prozessparameter Qualifizierungs- bzw. Charakterisierungs- und Modellierungsmethoden
identifiziert und auf deren Eignung hin evaluiert werden. In zukünftigen Anwendungen sollte
somit die hier vorgestellte Technologie durchaus berücksichtigt werden da hierdurch Ressourcen
Material und Gewicht eingespart werden können und darüber hinaus die Möglichkeit besteht eine
voll funktionsfähige optische Versorgungs- und Kommunikationsnetzwerkstruktur an den jeweiligen
Bedarf anzupassen. Durch geringe Änderungen der Maschineneinstellungen können Länge Breite
Höhe und Layout sowie damit verbunden die Datenübertragungseigenschaften manipuliert werden.