Im Rahmen der Ressourcenschonung und der Einsparung von CO2 Emissionen nimmt der Leichtbau im
Mobilitätssektor eine tragende Rolle ein. Um dem zu begegnen werden Strategien wie der Stoff-
oder Formleichtbau eingesetzt. Zur versagensfreien Produktion von Karosseriebauteilen beim
Tiefziehen werden zur Materialflusssteuerung unter anderem Ziehsicken wulstartige Vertiefungen
im Flanschbereich eingesetzt. Dabei mangelt es an einer ganzheitlichen Beurteilung der
Auswirkung einer Ziehsicke auf das mechanische und tribologische System. Das übergreifende Ziel
der Arbeit war deshalb die Erarbeitung eines ganzheitlichen Prozessverständnisses und die
Beurteilung und Erhöhung der Prognosegüte bei Tiefziehprozessen mit Ziehsickendurchlauf durch
systematisch abgeleitete Maßnahmen anhand dreier Werkstoffklassen. Dies fand zweistufig anhand
des Modellversuchs Streifenzug mit Ziehsicke und einem Tiefziehversuch mit Ziehsicken statt.
Schwerpunkte bildeten die Qualifizierung geeigneter Messmethoden wie der optischen in-situ
Dehnungsmessung um die Prozessanalyse mehrschichtig durchzuführen und Zusammenhänge abzuleiten.
Weiterhin wurden die simulative Vorhersage anhand experimenteller Messungen bewertet und durch
die Übertragung der Erkenntnisse punktuell dir Prognosegüte verbessert. Im Rahmen einer
Validierung an Tiefziehbauteilen konnten die Erkenntnisse übertragen werden und zusätzlich für
lineare und konvexe Ziehsickenverläufe differenziert werden. Den Abschluss bilden eine
Zusammenfassung und ein Ausblick auf weitere relevante Themen.