Die Zuckerrübe entstand gegen Mitte des 18. Jahrhunderts durch Züchtung aus der Runkelrübe
wobei gezielt auf einen hohen Zuckergehalt selektiert wurde. Dadurch konnte der Zuckergehalt
von anfänglich 8 auf 16 Prozent (um 1800) gesteigert werden. Heutige Zuckerrüben haben einen
Zuckergehalt von 18 bis 20 Prozent. Zucker ist ein energiereiches Produkt der Photosynthese und
dient der Pflanze als Speichersubstanz. Der Anbau der Zuckerrübe ist dort wo die Verhältnisse
ihn gestatten sehr lohnend stellt aber besonders hohe Ansprüche an die Beschaffenheit
Düngung und Bearbeitung des Bodens. Je trockener das Klima desto mehr verlangt die Rübe einen
tiefgründigen frischen Boden mit reichlichem Nährstoffvorrat. Am besten eignen sich humose
Lehm- und Lössböden ungeeignet sind arme trockene Sandböden zähe Tonböden und alle
flachgrundigen nassen Bodenarten. Da die Zuckerrübe mit sich selbst nicht verträglich ist
kann sie auf demselben Feld nicht in der folgenden Vegetationsperiode erneut angebaut werden
sondern es ist eine mehrjährige Fruchtfolge erforderlich. Nicht als Vorfrüchte eignen sich
jedoch einige Pflanzenarten die von ähnlichen Schädlingen oder Pilzen wie die Zuckerrübe
befallen werden so beispielsweise Kohl oder Spinat wegen der erheblichen Vermehrung der die
Rüben befallenden Nematoden. Nachdruck der historischen Originalauflage von 1899.