Der Autor Karl von den Steinen (1855 -1929) war ein deutscher Mediziner (mit Schwerpunkt
Psychiatrie) Ethnologe Forschungsreisender Amerikanist und Schriftsteller wichtiger
ethnologischer Werke der sich besonders um die Erforschung der Indianerkulturen
Zentral-Brasiliens und die Kunst der Marquesaner verdient gemacht hat. Er legte die dauerhaften
Grundlagen zur brasilianischen Ethnologie. 1884 begab er sich auf eine Forschungsreise von
Buenos Aires über Cuiabá zum Quellgebiet des Batovi-Flusses. Die Gesellschaft für Erdkunde zu
Berlin verlieh ihm und Clauss dafür 1886 jeweils die silberne Carl-Ritter-Medaille. Im Jahr
1886 schrieb er sein Werk Durch Central-Brasilien - Expedition zur Erforschung des Schingú.
Nach dieser ersten Xingú-Expedition führte er eine zweite Xingú-Expedition (1887 bis 1888) mit
dem Berliner Anthropologen und Ethnologen Paul Ehrenreich durch (Band vorliegend). Karl von den
Steinen entdeckte durch seine Reise in die bis dahin unbekannte Region der Quellflüsse des
Xingú eines der großen südlichen Zuflüsse des Amazonas ein für Weiße damals völlig
unbekanntes und einzigartiges Kulturareal mit etwa zwölf verschiedenen Indianerstämmen. Die
Einwohnerstämme verfügten über identische Bauweisen von Häusern und Dörfern feierten dieselben
Feste hatten gleiche Mythen und heirateten über die Grenzen des eigenen Dorfes bei deutlich
verschiedenen Sprachen. Durch seine Werke Die Bakairi-Sprache und Unter den Naturvölkern legte
er wichtige sichere und dauerhafte Grundlagen für eine anspruchsvolle und lebendige
ethnologische Forschung Brasiliens und löste durch seine Sprachforschung der Bakairí-Sprache im
Kontext des Tupí-Bestandteil-freien Karaiben-Dialektes und seine Neueinteilung der
Indianerstämme in die vier großen Gruppen Aruak Gé Karaíb und Tupí sowie in mehrere kleine
Gruppen die bis dahin geltende Einteilung durch die Guck-Theorie von Carl Friedrich Philipp von
Martius ab. (Wiki) Der Band ist illustriert mit 160 S W-Abbildungen und 30 S W-Tafeln.
Nachdruck der historischen Originalauflage von 1894.