Die Grundzüge der Psychoanalyse als erste umfassende Theorie des Mentalen unter besonderer
Berücksichtigung unbewusster Prozesse wurden Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts von
dem Wiener Neurologen Sigmund Freud - anfangs in intensiver Zusammenarbeit mit dem bekannten
Wiener Arzt und Begründer der kathartischen Methode Josef Breuer - entwickelt. Die
Auseinandersetzung mit der menschlichen Psyche und auch dem Unbewussten ist freilich älter und
kann bis zur Antiken Philosophie zurückverfolgt werden. Freud ging davon aus dass Triebe in
der Psyche von der frühen Kindheit an eine Dynamik in Gang setzten die bestimmend für das
weitere Leben ist. Auf der Grundlage dieser Konzepte war es ihm möglich Erklärungen für
pathologische Abweichungen zu finden die er in seiner spezifischen Therapieform der
Psychoanalyse anwenden konnte um Patienten zu behandeln. Weiterhin untersuchte Freud auch
Alltagsphänomene wie Mythen Bräuche Witze und die sogar nach ihm benannten Freud'schen
Fehlleistungen welche - wie die Träume - zuvor bei der Wissenschaft kaum Interesse erregt
hatten. Generell geht die Psychoanalyse davon aus dass schwere unverarbeitbare Erfahrungen in
der Kindheit verdrängt werden müssen weil die kindliche Persönlichkeit anderenfalls darunter
zusammenbrechen würde. Kein Kind kann zum Beispiel längere Zeit ertragen von Elternteilen
nicht geliebt oder gar teilweise gehasst zu werden. Die Psychoanalyse verspricht sich Heilung
von der Bewusstmachung des Verdrängten oder wie Freud es ausdrückte: Wo Es war soll Ich
werden. (Wiki) Nachdruck der Originalauflage von 1924.