Im weitgehend bäuerlich geprägten Frühmittelalter spielten die sich später spezialisierenden
Handwerkstätigkeiten wie die Verarbeitung von Nahrungsmitteln die Herstellung von Textilien
oder das Fertigen von Geräten und Bauten aus Holz noch eine verschwindend geringe Rolle
gegenüber der häuslichen Eigenproduktion. Spezielle Arbeitstechniken wie Bronzeguss Malerei
und Bildhauerei waren an Klöster gebunden. Erst im Hochmittelalter und mit der Städtebildung
erhielten urbane Zentren ihre antike Bedeutung zurück. Die hergestellten Waren werden auf
Märkten feilgeboten oder in Werkstätten und Läden ausgestellt und verkauft. Wichtige
handwerkliche Berufe waren Schmied oder Töpfer deren Tätigkeiten schon damals eine
umfangreichere Ausrüstung erforderten. Die kulturelle Entwicklung des städtischen Lebens
brachte eine Diversifizierung der Textilherstellung und Lederverarbeitung mit sich
Goldschmiede Möbeltischler oder Zinngießer brachten kunsthandwerkliche Sonderleistungen
hervor. Einzelne Gewerke der städtischen Handwerkerschaft schlossen sich bis gegen Ende des
Mittelalters zu selbstverwalteten Zünften zusammen. Neben ihnen gab es nur wenige freie Gewerbe
und einzelne vom Zunftzwang befreite Freimeister aber zahlreiche heimlich in Vorstädten und
auf Dachböden arbeitende Handwerker die von den entsprechenden Zunftmeistern verfolgt wurden.
Die politische Machtteilhabe der Handwerker an den sich entwickelnden städtischen Gremien war
im deutschsprachigen Raum sehr unterschiedlich doch überwogen solche kommunalen Verfassungen
in denen grundbesitzende und handeltreibende Familien das Sagen hatten. (Wiki) Der Band ist
illustriert mit 13 S W-Abbildungen. Nachdruck der historischen Originalauflage von 1908.