Braugerste wird in der Mälzerei zu Malz verarbeitet und findet Verwendung als geschrotetes
Braumalz in Brauereien als gemahlenes Backmalz in der Backwarenindustrie als Whisky- und
Brennmalz in der Spirituosenindustrie als Malzkaffee oder z. B. in Frühstücksflocken. Zum
Brauen und Mälzen können fast alle Getreidearten verwendet werden. Die Gerste hat sich jedoch
neben dem Weizen als Hauptrohstoff durchgesetzt. Die Spelzen der Gerste sind in der Brauerei
von technologischer Bedeutung denn sie bilden beim Läutern der Maische eine natürliche
Filterschicht zum Trennen der Bierwürze vom Treber. Außerdem weist die Gerste von allen
Getreidearten die höchste Aktivität an stärkeabbauenden Enzymen auf was für die schnelle
Verzuckerung der Stärke im Sudhaus der Brauerei wichtig ist. Da die Braugerste bei der
Verarbeitung in der Mälzerei keimen muss um die biochemischen Vorgänge im Korn in Gang zu
setzen ist die Keimfähigkeit noch mehr jedoch die Keimenergie ein wichtiges Kriterium.
Keimfähig sind nur lebende Körner weshalb Braugerste im Gegensatz zu Futtergerste und anderen
Getreidearten während der Lagerung ausreichend belüftet werden muss. Direkt nach der Ernte
weist die Gerste eine Keimruhe auf die meist erst nach einigen Wochen überwunden wird. Daher
wird in Mitteleuropa die Ernte meistens erst ab September verarbeitet. (Wiki) Nachdruck der
historischen Originalauflage von 1889.