Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Neckarstadt zu einem der wichtigsten Orte der deutschen
Romantik begünstigt durch die schöne Landschaft und die pittoreske Schlossruine. Das Wirken
von Dichtern wie Friedrich Hölderlin Ludwig Achim von Arnim Clemens Brentano und Joseph von
Eichendorff wurde als Heidelberger Romantik bekannt. Arnim und Brentano veröffentlichten
zwischen 1806 und 1808 in Heidelberg unter dem Titel Des Knaben Wunderhorn eine Sammlung
deutscher Volkslieder. Auch ein Künstlerzirkel um die Maler Carl Philipp Fohr Carl Rottmann
und Ernst Fries entstand in Heidelberg. Die Industrialisierung ging an der Neckarstadt ohne
größere Spuren vorbei. Der Tourismus entwickelte sich ab dem frühen 19. Jahrhundert vor allem
ab dem Anschluss der Stadt an das Eisenbahnnetz im Jahr 1840 zu einem wichtigen
Wirtschaftsfaktor in Heidelberg. Das Heidelberger Schloss ist eine der berühmtesten Ruinen
Deutschlands und das Wahrzeichen der Stadt. Das Bauwerk entstand ursprünglich als wehrhafte
Burg an strategisch günstiger Lage oberhalb einer Verengung des Neckartals und wurde später zur
prachtvollen Residenz der Kurfürsten von der Pfalz ausgebaut. Seit den Zerstörungen 1689 und
1693 im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde das Schloss nur teilweise restauriert. 1764 besiegelte
ein weiterer Brand nach Blitzschlag das Los des damals gerade renovierten Schlosses. Es wurde
aufgegeben und die Ruine als Steinbruch (Baumaterial) für das neue Schwetzinger Sommerschloss
und später für die Heidelberger Bürger verwendet bevor es Ende des 18. Jahrhunderts von
Literaten entdeckt und als Sinnbild für die Vergänglichkeit in der Epoche der napoleonischen
Kriege aber auch als patriotisches Monument begriffen wurde. Die Schlossruine erhebt sich 80
Meter über dem Talgrund am Nordhang des Königstuhls und dominiert von dort das Bild der
Altstadt. Der Ottheinrichsbau einer der Palastbauten des Schlosses gehört zu den
bedeutendsten Bauwerken der Renaissance nördlich der Alpen. (Wiki) Der vorliegende historische
Band ist mit 84 S W Abbildungen illustriert. Nachdruck der Originalauflage von 1897.