Die Balneologie oder Bäderheilkunde ist die Lehre von der therapeutischen Anwendung natürlicher
Heilquellen Heilgase und Peloide in Form von Bädern Trinkkuren und Inhalationen. Zur
Balneologie gehören die Balneotherapie (Bädertherapie) die Balneotechnik die Balneochemie
(Hydrochemie) und die Balneophysik. Bereits der griechische in Rom wirkende Arzt Asklepiades
von Prusa trat im 1. Jahrhundert v. Chr. für Wasseranwendungen mit kaltem bzw. warmem Wasser
zur vorbeugenden und therapeutischen Behandlung verschiedener Erkrankungen ein. Nach den ersten
im deutschsprachigen Raum ab etwa 1500 erschienenen Schriften zum Bäderwesen (so zum Beispiel
Von des Bades Pfäfers Tugenden von Paracelsus aus dem Jahr 1535 und dem Buch von alten Schäden
aus dem 15. Jahrhundert) prägte vor allem der deutsche Botaniker und Mediziner Tabernaemontanus
ab 1581 die Grundlagen der Balneologie mit seinem umfangreichen Werk Neuw Wasserschatz. Als
Begründer der wissenschaftlichen Balneologie gilt Emil Osann. In Österreich war Johann von
Oppolzer einer der ersten führenden Vertreter dieser Lehre. Die Balneotherapie beschäftigt sich
mit der therapeutischen Behandlungsform von Wasser aus Heilquellen insbesondere mit höherem
Gehalt von gelösten Stoffen z. B. an Mineralstoffen wie Kohlendioxid Kohlensäure
Schwefelwasserstoff und radioaktiven Stoffen. Der Unterschied zu Anwendungen mit Leitungswasser
wie z. B. bei Kneippkuren und generell der Hydrotherapie liegt im höheren Gehalt der im
juvenilen Wasser gelösten Stoffe. Neben medizinischen Bädern gehören zur Balneotherapie auch
innere Anwendungen wie Trinkkuren und Inhalationen. (Wiki) Nachdruck der historischen
Originalausgabe von 1889.