Erläuterung des Rechts von Lübeck um 1300Die wichtigste Rechtsordnung im Ostseeraum im
Spätmittelalter war das Recht der Stadt Lübeck des Haupts der Hanse. Über 100 Städte von
Tondern in Dänemark bis Reval und Narwa in Estland lebten seit dem 13. und teilweise sogar bis
ins 20. Jahrhundert nach diesem Recht und auch im hansischen Kontor in Nowgorod galt lübisches
Recht. Der Kommentar stellt nun zum ersten Mal seit 250 Jahren systematisch und vollständig dar
aus welchen Elementen dieses Recht bestand.Das lübische Recht im Bardewikschen Codex enthielt
viel modernes Handels- und Schiffsrecht. Hinzu kamen die Regeln durch die der nahezu
allmächtige Rat der dazu noch als oberstes Gericht fungierte seine Stellung definierte und
festigte. Aber auch der normale Alltag der bedeutenden Handels- und Hafenstadt ist sichtbar:
Unfähige Geschäftsnachfolger Pfänder für die Zeche in Tavernen Schlägereien mit Klerikern
Männer die ihre Eheversprechen brechen Regeln über den Abstand der Kloaken von der
Grundstücksgrenze und über den Tropfenfall aus Regenrinnen auf das Nachbargrundstück. Das
Messen mit falschem Maß wird ebenso geregelt wie Beleidigungen üble Nachrede und Zank zwischen
den hohen Herren auf dem Rathaus.Der Kommentar erläutert den ganzen Kosmos des alltäglichen
Lebens in einer selbstbewussten und nahezu unabhängigen Stadt im späten Mittelalter.