Religion als HerausforderungIm Lauf seiner 2.000-jährigen Stadtgeschichte war Mainz durch
unterschiedliche Religionen geprägt. In der Antike wurden keltische Gottheiten orientalische
Götter und römische Herrscher angebetet während der frühchristliche Glaube seit dem 3.
Jahrhundert Fuß fasste. Im Mittelalter avancierte die Stadt zu einem der geistlichen Zentren im
römisch-deutschen Reich und beherbergte zugleich eine der ältesten jüdischen Gemeinden. Als
SchUM-Stadt gehören Mainz und seine jüdische Gemeinde zum UNESCO-Weltkulturerbe. Selbst in der
konfliktreichen Reformationszeit behauptete sich der Katholizismus dessen ungebrochene
Tradition Mainz im 19. Jahrhundert zu einer besonders vatikantreuen Hochburg machte. Spätestens
während des Ersten Weltkrieges hielt mit den muslimischen Soldaten aus dem Maghreb auch der
Islam Einzug in der Stadt.Der Band nähert sich den zahlreichen religiösen Herausforderungen im
urbanen Kontext. Dabei wird der Blick auf Einzelschicksale Mainzer Bürger*innen gerichtet die
sich in Texten Bildern und materiellen Hinterlassenschaften niederschlugen. Sie berichten von
vielseitigen Hoffnungen und Ängsten.