Körper und Seele gelten als elementare Bestandteile in der Erfahrung und dem (Aus-)Leben von
Religion oder Spiritualität. Durch bestimmte Praktiken wie Askese Fasten oder den Verzehr
bestimmter Nahrungs- und Genussmittel hofft man auf spirituelles Erleben. Die Haartracht kann
Zugehörigkeit zu einer bestimmten religiösen Gruppe signalisieren Attribute des Körpers wie
Kleidung oder Tätowierungen können Ausdruck von Frömmigkeit sein. Dieser Band zeigt erstmals
durch die Zeit und geografische Räume in den unterschiedlichsten Religionen und Kulturen wie
Menschen - selbstbestimmt oder durch vorgegebene Regeln - mittels ihrer Körper Aussagen ihrer
Religiosität kommunizieren. Der Körper eines Menschen ist die unmittelbare und sichtbare
Gestalt einer Person. Während ihr Geist ihre Gedanken und der Glauben an außerweltliche
Entitäten in der Regel verborgen und nicht materialisiert sind können diese über den Körper
nach außen projiziert werden. Diese sichtbaren Manifestationen von Religion am Körper sind in
vielen Fällen auch durch das Geschlecht bestimmt. Rituale die am Körper praktiziert werden
können zudem auch religionsübergreifend verfolgt werden. Der Körper ist eine zentrale
Präsentationsfläche von Religion und Seismograf für deren Wandel. Die Seele kann den Körper
nutzen um Religion für sich in einem persönlichen Rahmen zu erfahren und auszudrücken. Die
Behandlung des verstorbenen Körpers ist je nach religiöser Tradition unterschiedlich und kann
vom langfristigen Erhalt bis zur kompletten Auflösung reichen. Begleitband und Ausstellung in
Münster zeigen Kulturen und Zeiten übergreifend den Umgang mit Körpern in den Religionen der
Welt.