Graf Franz I. von Erbach-Erbach (1754-1823) machte seine Residenz früh als öffentlichen Schau-
und Lernort zugänglich. Entsprechend fokussiert der vorliegende Band nicht nur die Person des
Grafen er stellt vor allem auch das Schloss mit seiner einzigartigen Einheit von Kunstschätzen
die für sie konzipierten Sammlungs- und Wohnräume sowie die eigens dazu angelegten Kataloge in
den Mittelpunkt. Die Publikation spannt einen Bogen von der Baugeschichte der Biografie des
Grafen Franz der Sammlungsgenese und einzelnen Sammlungsgruppen wie die antike Vasensammlung
und ägyptische Artefakte über den Einhard-Sarkophag den Rittersaal ostasiatische Porzellane
Elfenbeinschnitzkunst bis hin zum Hofkünstler und Restaurator Johann Wilhelm Wendt. Sie bietet
darüber hinaus Einblicke in die Sammlungstätigkeit des Enkels Graf Eberhard zu Erbach-Erbach
(1818-1884) der u.a. den Oraniersaal einrichtete. Bis ins frühe 20. Jahrhundert wirkten
Erbacher Grafen für die Kunstgeschichte: Ein Verwandter aus der Linie Erbach-Fürstenau
Adalbert Graf zu Erbach-Fürstenau (1861-1944) forschte als Pionier der Kunstgeschichte u.a.
über staufische Handschriften in Italien. Dieser Band ist mit seiner sachkundigen und
lebendigen Darstellung nicht nur eine neue Wissensquelle zur Geschichte des Sammelns
Präsentierens und Bewahrens sondern durch seine bildschöne Ausstattung auch ein ideales
Geschenk!