Manoukian behandelt in seinem Roman ein Thema das aktueller nicht sein könnte: die Flucht nach
Westeuropa. Als Journalist geht er die Materie mit profunden Kenntnissen und dokumentarischer
Genauigkeit an dem Leser kommt er dabei mit einer emotional mitreißenden Geschichte entgegen.
Seit seinem Erscheinen ist der Roman bereits acht Mal prämiert worden verkauft wurden über
10.000 Exemplare. 1992 betreten die vier Hauptfiguren des Romans erstmals französischen Boden:
Der Moldawier Virgil wird von einem Schlepper im LKW nach Österreich gebracht und schlägt sich
nach Frankreich durch um dort illegal auf dem Bau zu arbeiten. Chanchal aus Bangladesch kommt
als Hoffnungsträger seiner durch Überflutungen verarmten Familie und soll ein Auskommen
erwirtschaften das er in die Heimat schicken kann. Er schließt sich einer Gruppe von
Landsleuten an die in Restaurants Rosen verkaufen. Assan und seine Tochter Iman fliehen vor
dem Bürgerkrieg aus ihrem Herkunftsland Somalia und gehören zu den ersten die die gefährliche
Route über das Mittelmeer wagen. Sie landen auf Lampedusa und bilden damit die Vorhut derer
die ihnen in den darauffolgenden Jahrzehnten bis heute in großer Zahl folgen werden. Die vier
treffen in Frankreich aufeinander und bilden eine Schicksalsgemeinschaft um mit all dem
zurechtzukommen was ihnen in ihrem neuen Leben widerfährt: Misshandlung Ausbeutung und Betrug
aber auch Solidarität und Menschlichkeit. Letztere begegnet ihnen in Gestalt einer
französischen Familie die ihnen sogar übergangsweise eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus
vermittelt. Zufällig gelangen Virgil und Assan an einen größeren Geldbetrag durch den Virgil
seine Schulden bei den Schleppern begleichen und die Familie aus Moldawien nachholen kann. Als
aber die Eigentümergemeinschaft des Mehrfamilienhauses eine Petition startet um die
unerwünschten Sans Papiers aus ihrer Übergangswohnung zu vertreiben nimmt Virgil sich das
Leben.