Frederick Kiesler (1890 - 1965) gilt als einer der wichtigsten Avantgarde-Künstler des 20.
Jahrhunderts mit Wurzeln in Europa und den USA eng verbunden mit Schlüsselfiguren des De Stijl
Dada Surrealismus Abstrakten Expressionismus und Pop-Art. Er stellte im Museum of Modern Art
New York und im Solomon R. Guggenheim Museum aus und wurde von Sidney Janis und Leo Castelli
vertreten - zwei der bedeutendsten amerikanischen Kunsthändler der Nachkriegszeit. Frederick
Kiesler war Gegenstand unzähliger Zeitschriften- und Zeitungsartikel gehörte als Pionier unter
den multidisziplinären Künstlern nie einer bestimmten Bewegung an und erforschte verschiedene
Kunstformen gleichzeitig. Neben seinen bekannten Werken in den Bereichen Architektur Theater
und Möbeldesign arbeitete er auch intensiv in den Bereichen Bildhauerei Malerei und
Installation. Unter diesen Disziplinen die sich alle gegenseitig befruchteten sind Kieslers
gemalte Kompositionen der 1940er- 1950er- und 1960er-Jahre die er schon früh als Galaxien
bezeichnete lange Zeit am wenigsten erforscht. Die vorliegende Publikation bietet die erste
eingehende Analyse dieses umfangreichen Werks das sowohl einzelne Kompositionen als auch
mehrteilige Konstellationen umfasst die die Grenzen zwischen Malerei Skulptur und
Installation verwischen indem sie Wände Boden und Decke überspannen. Durch die Diskussion
ihres historischen intellektuellen und visuellen Kontextes zeigt Stephanie Buhmanns gut
bebilderter Text dass Kieslers Galaxien einen entscheidenden Aspekt seiner lebenslangen
Erforschung von Raum und Form markieren und daher als eine seiner bedeutendsten Leistungen
verstanden werden müssen. Darüber hinaus spiegeln sie eine künstlerische Vision wieder deren
zugrunde liegende Ambition aktueller nicht sein könnte. Nachdem er zwei Weltkriege miterlebt
hatte war es für Kiesler von entscheidender Bedeutung dass sein Werk einer aufgeklärten
Gesellschaft dienen sollte die sich der Bedrohung durch den Divisionismus bewusst war. Er
bemerkte: ... wir müssen Mittel und Wege finden um zusammenzukommen und zusammenzuleben.
Trennende Grenzen müssen fallen. Mauern müssen Bögen und Portalen weichen. Daher versuchen
meine Bilder Skulpturen und architektonischen Einheiten in einem kontinuierlichen Fluss zu
korrelieren ohne auf einen Punkt fixiert zu sein als ob jedes in einer separaten
Gefängniszelle leben würde. (Frederick Kiesler Im Inneren des endlosen Hauses: Kunst Menschen
und Architektur: A Journal New York: Simon and Schuster 1966 262)