Als am 10. April 1817 der Zoologe Johann Baptist Spix und der Botaniker Carl Friedrich Philipp
Martius in Triest die österreichische Fregatte »Austria« bestiegen ahnte niemand dass ihre
Forschungsreise durch Brasilien eine der bedeutendsten ihrer Zeit werden würde. Die beiden
Forscher von der Akademie der Wissenschaften München sollten nicht nur die Sammlungen um
Naturfunde aus dem tropischen Südamerika erweitern - heraus kam viel mehr. Als
leidenschaftlicher Botaniker ließ König Max I. Joseph die Reise finanzieren. Und das trotz der
Staatskrise aufgrund des gewaltigen Ausbruchs des Vulkans Tambora in Indonesien 1815 der Euopa
das »Jahr ohne Sommer« bescherte. Die Expedition führte die beiden Forscher von Rio de Janeiro
bis tief in das Amazonasgebiet hinein - weiter als die Konkurrenz aus Österreich Preußen und
Frankreich je gekommen war. Der Menge und Vielfalt der bei ihrer Rückkehr 1820 mitgebrachten
Funde war außergewöhnlich. Berühmt sind die Zeugnisse der Indianerkultur heute Stolz des
Museums Fünf Kontinente in München. Ebenso bedeutend war der dreibändige Bericht »Reise in
Brasilien« sowie eine Reihe von Werken zu Zoologie Botanik und Ethnografie die die Forscher
verfassten. Während der Reise schickten sie eine Fülle von Briefen die ihre Eindrücke und die
Umstände der Reise noch unmittelbarer beschrieben. Die Berichte an den König ragen daraus
besonders hervor. Sie werden in diesem Band erstmals vollständig herausgegeben.