Die politische Haltung des Komponisten und Kulturfunktionärs Werner Egk (geb. 1901 in
Auchsesheim bei Donauwörth gest. 1983 in Inning am Ammersee) während der Zeit des
Nationalsozialismus ist immer wieder Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Für die
vor-liegende Studie wurden erstmals die im Stadtarchiv Donauwörth verwahrte Korrespondenz Egks
mit seiner Ehefrau Elisabeth untersucht. Aussagen daraus und aus weiteren Quellen gewähren
Einblicke in Egks Gedankenwelt und Agieren in der Zeit vor während und nach dem Ende der
Nazi-Diktatur. Die Autorin hinterfragt vor diesem Hintergrund unter anderem Egks Persönlichkeit
seine Kontakte sein Verhalten seine öffentlichen Äußerungn einige seiner Werke sein Agieren
im nationalsozialistischen Kulturapparat und seine Argumen-tationen nach dem Ende des "Dritten
Reiches". Ergebnisse bisheriger Forschungsarbeiten werden miteinbezogen. Erstmalig kann
signifikant belegt werden dass Werner Egk nicht nur als Opportunist und Nutznießer des
Nazi-Regimes zu gelten hat sondern originär Ideologien des Nationalsozialismus vertrat. Egk
dem es gelang Joseph Goebbels und Adolf Hitler von sich zu überzeugen äußerte sich nach dem
Krieg in keiner Weise betroffen über die Verbrechen des NS-Regimes. Er setzte nach dem
Entnazifizierungsverfahren seine Karriere ohne Bruch fort. Eine Fülle von Original-Zitaten
bietet Stoff für Diskussionen sowie Ansatzpunkte für weitere Forschungen.