Leben wir in einer neuen erdgeschichtlichen Epoche - dem Anthropozän? Fest steht dass wir die
Natur meist rücksichtslos nach unseren Bedürfnissen nutzen und formen: Exorbitante
Stickstoffeinträge großflächige Abholzungen von Wäldern langlebiger radioaktiver Müll - die
menschlichen Eingriffe in das Erdsystem haben spätestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts in
Quantität und Qualität eine neue Dimension erreicht. Noch aber ist unklar ob es zur
offiziellen Ausrufung eines Erdzeitalters des Menschen kommt. Denn das Narrativ hat
verschiedene Nuancen über die sich trefflich streiten lässt. Dennoch hat der schillernde
Begriff längst Einzug in umweltpolitische Debatten gehalten und zeigt: Wir müssen das Überleben
politisieren und lernen mit selbst produzierten Bedrohungslagen umzugehen.