Standortbestimmungen sind von jeher ein wichtiger Bestandteil der Debattenkultur der
Freimaurerei. Zurückblicken und nach vorne schauen: Unter diesem Motto kann man die
Textsammlung des diesjährigen Jahrbuchs der Forschungsloge Quatuor Coronati subsummieren. Wir
schauen zurück auf dem Zeitstrahl der Geschichte mit einer ganzen Reihe von Vorträgen die sich
in unterschiedlichsten Themen mit der reichhaltigen Geschichte der Freimaurerei beschäftigen.
So zum Beispiel die Beiträge der 60. Arbeitstagung der Forschungsloge die unter dem Motto
Kulturen des Erinnerns und Vergessens stattfand.Aber die Freimaurerei muss auch nach vorne
schauen. So stellte Ulrich Cichy auf der 61. Arbeitstagung eine zentrale und immer wieder
kontroverse Frage: Wie modern und öffentlich wollen wir sein? Opfern wir etwas wenn wir uns
immer weiter öffnen? Können wir mit unseren Kernkompetenzen Menschen immer neue Menschen
finden? Nehmen uns jüngere Generationen überhaupt noch wahr oder gehen wir als eher verschroben
und verstaubt durch egal was wir tun? Und lassen wir es dann lieber gleich mit der
vielgepriesenen Transparenz und verzichten auf Podcasts TikTok Instagram etc.? Das kann uns -
vielleicht nicht zu Unrecht - den Vorwurf einbringen dass die Königliche Kunst L'Art pour
l'Art ist: Kunst um der Kunst willen. Bezeichnend ist das Resümee von Ulrich Cichy: ... Es
wurde auch ein so vielfältiges Meinungsbild deutlich das darauf schließen lässt dass die
Freimaurerei obödienzenübergreifend weder nach innen noch nach außen eine eindeutige Haltung
zum Umgang mit den Fragen der Zeit hat.Das diesjährige Jahrbuch versucht einen Beitrag zu
dieser bisweilen schwierigen Diskussion zu leisten und Denkanstöße zu geben.