Das Eichsfeld war ein politisches Ausnahmegebiet in der DDR das die SED-Diktatur vor besondere
Herausforderungen stellte ja bis an den Rand der Verzweiflung trieb. Um die Einflusssphäre der
katholischen Kirche zurückzudrängen und in der industriearmen Region die soziale
wirtschaftliche aber auch kulturelle Infrastruktur auszubauen beschloss die Partei 1959 den
»Eichsfeldplan«. Aus der katholischen Hochburg sollte eine sozialistische Industrieregion
werden. Christian Stöber bilanziert die Eichsfeldpolitik der SED aber auch die
gesellschaftlichen Reaktionen und Wechselwirkungen - und zeigt wie sich das katholische Milieu
mit missmutiger Anpassung Eigensinn und weltanschaulicher Verweigerung gegenüber den
staatsparteilichen Drangsalierungen und Repressionen erfolgreich zu behaupten wusste.