Eine Streitschrift in der Debatte um die Migration und die deutsche Identität seit 2010
Frankfurter Allgemeine Zeitung Deutschland ist nicht nur faktisch zu einem Einwanderungsland
geworden sondern auch seinem Selbstverständnis nach. Unsere Gesellschaft lässt sich als
»postmigrantisch« beschreiben. »Post« steht dabei nicht für das Ende der Migration sondern für
die gesellschaftlichen Prozesse und Kämpfe die in der Phase nach der Migration erfolgen:
politisch wirtschaftlich kulturell.Naika Foroutan hat dazu wegweisende Studien vorgelegt. Sie
hat aber auch kontinuierlich Essays publiziert in denen sie ihre wissenschaftlichen
Erkenntnisse mit Alltagsbeobachtungen und -erlebnissen verknüpft. Die vorliegende Auswahl zeigt
wie sich das Sprechen und die Positionen von Menschen mit Einwanderungsgeschichte in Bezug auf
Zugehörigkeit verändert haben: erst anklopfend-bittend dann wütend-polemisch und schließlich
gelassen-selbstbewusst. Foroutans alltagsdiagnostische Texte sind ein Spiegel unserer
Gesellschaft. »Naika Foroutan ist eine Public Scientist im wahrsten Sinne des Wortes eine
Wissenschaftlerin die in der Öffentlichkeit ihre Befunde nicht leisetritt damit wir auf den
Sesseln nicht in Unruhe geraten.«Andreas Zick Professor für Sozialisation und
Konfliktforschung