Als Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach im September 1715 einen Aufruf zur Ansiedelung in
der neu zu gründenden Stadt Karlsruhe verbreiten ließ stellte er Zuzüglern zahlreiche
wirtschaftliche Vergünstigungen in Aussicht. Außerdem wurde den Angehörigen aller drei
christlichen Konfessionen - Lutheranern Reformierten und Katholiken - die Niederlassung
gestattet. In den folgenden Jahren zogen auch zahlreiche Juden nach Karlsruhe. So finden sich
schon kurze Zeit nach der Stadtgründung Angehörige dieser vier Glaubensrichtungen in
Karlsruhe.Die vorliegende Dissertation von Pascal Andresen beschäftigt sich mit der Frage wie
sich in den folgenden Jahrzehnten die Gemeinden der religiösen Minderheiten - der Reformierten
der Katholiken und der Juden - konstituierten und wie sie ihre Interessen mit der Herrschaft
mit der Mehrheits- und Landeskonfession der Lutheraner sowie mit den anderen Gemeinden
aushandelten. Auch die Konflikte innerhalb der Gemeinden werden thematisiert. Außerdemgeht der
Autor der Frage nach inwieweit den einzelnen Minderheiten das Recht der Religionsausübung
zugestanden wurde und wo es hier Unterschiede in der Behandlung der Gemeinden durch die
Herrschaft gab.