Die Bildhauerin Grete Budde (1883-1967) ist in den vergangenen Jahrzehnten in Vergessenheit
geraten. Der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung der Zentralen Kustodie der
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg entdeckt Leben und Werk der Künstlerin neu.Die
Tochter eines jüdischen Hutfabrikanten aus Luckenwalde wurde Anfang des 19. Jahrhunderts bei
namenhaften Künstlern in Paris Berlin und München ausgebildet. Ein ungewöhnlicher Schritt
galt doch die Bildhauerei damals als genuin männlichen Domäne und Frauen war der Zugang zu
Kunsthochschulen verwehrt.1913 heiratete die freischaffende Künstlerin den Mediziner Werner
Budde (1886-1960) und ließ sich mit ihm in Halle (Saale) nieder. An ihrem neuen
Lebensmittelpunkt schuf Grete Budde über fünf Jahrzehnte bemerkenswert individuelle Büsten von
Professoren der hallischen Universität aber auch von Freunden und Verwandten. Als Jüdin war
Grete Budde gezwungen sich während der NS-Zeit aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Nach
ihrem Tod im Jahr 1967 gerieten sie und ihr Werk in Vergessenheit.Ein Text der Leben und Werk
der Künstlerin rekonstruiert ein biografischer Zeitstrahl und ein Verzeichnis ihrer bisher
bekannten Werke dokumentieren das Wissen über die Künstlerin und dienen als Grundlage für
weiterführende Forschung.