Semjon Prosjak (1931-2018) wurde in Schaschkiw in der Ukraine geboren stammt aus einer
Fotografenfamilie. Während des Zweiten Weltkriegs war er zunächst in einem deutschen
Konzentrationslager dann sowjetischer Gefangener. Als er schließlich freikam begann er zu
fotografieren. Prosjaks Werk besteht im Wesentlichen aus drei Teilen: den in Dnipro
entstandenen Bildern der umfänglichen Sednjew-Serie und den in und um Halle (Saale)
geschaffenen Aufnahmen. Die Bilder aus seiner Heimatstadt sind klassische Reportagefotografien.
Seine Serie über das ukrainische Dorf Sednjew vor der Tschernobyl-Katastrophe zeigen einen Ort
und eine Lebensweise die es nicht mehr gibt. In den Halle-Fotografien kommen seine Erfahrungen
und Fähigkeiten aus den älteren Werkteilen zusammen. Der vorliegende Band Prosjaks zeigt 100
ausgewählte Fotografien der drei Serien. Erstmals kann somit ein bedeutender Fotograf mit einem
Auszug aus seinem gesamten OEuvre entdeckt werden. Essays zu Leben und Werk Prosjaks des
Herausgebers T.O. Immisch sowie von Maria Meinel runden die Publikation ab.