Ein Mädchen wächst als Tochter eines Volksstaatsanwaltes auf der aus ärmlichsten
proletarischen Verhältnissen kommend nach dem Krieg studieren durfte und nun der neuen
Gesellschaft kompromisslos dient. Immer ist sie konfrontiert mit seiner Wortmacht seinen
Forderungen seinen Anklagen und Urteilen seinem Krieg der Worte. Und das Kind hat zu
folgen.Eindrücklich empfindsam doch auch distanziert wird ihr Alleinsein geschildert ihr
Gefangensein im isolierten Kosmos eines strengen Funktionärs ihre Suche zu sein wie die
anderen ihr heimliches und manchmal unheimliches Aufbegehren - bis sie als junge Frau andere
Worte als der Vater für ihr Leben sucht und findet. Bisher ist die kaum bekannte Welt einer
ideologisierten Staatsgläubigkeit in der Familie und das Ausbrechen daraus nur selten so
nachdrücklich schonungslos und doch berührend beschrieben worden wie in diesem Debütroman.