Der Antiquitätenhändler Siegfried Kath war der wohl einzige Selfmade-Millionär der DDR und
dabei ein Grenzgänger zwischen Ost und West. Wenige Monate nach Schließung der innerdeutschen
Grenze wanderte er im Jahr 1961 in die DDR ein - scheinbar aus Versehen. Innerhalb von zehn
Jahren baute er sich vom sächsischen Pirna aus ein extrem lukratives Kunsthandelsimperium auf
und geriet damit ins Visier des Ministeriums für Außenhandel: Alexander Schalck-Golodkowskis
Kommerzielle Koordinierung die legendäre KoKo. Der Historiker Christopher Nehring hat die
Archivquellen zu Siegfried Kath ausgewertet und im familiären Umfeld geforscht. Mit Millionär
in der DDR legt er die erste Biografie dieser schillernden Figur vor. Vom Tellerwäscher zum
Antiquitätenmogul - Kath lebte mitten im Sozialismus den American Dream. Dafür musste er auf
drastische Weise bezahlen als er 1974 75 von der KoKo abserviert von der Stasi verhaftet und
dann abgeschoben wurde. Doch Kath ließ sich nicht lange fernhalten. Schon kurze Zeit später
betrat er wieder den Boden der DDR konnte allerdings weder im Osten noch im Westen
Deutschlands jemals wieder an alte Zeiten anknüpfen. Nehring folgt Kaths Geschichte in all
ihren erstaunlichen Wendungen. Ihm gelingen spannende Einblicke in eine unkonventionelle
deutsch-deutsche Geschichte in der die historischen Hintergründe von Bundesrepublik und DDR in
ihrer Unterschiedlichkeit aber auch in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit hervortreten.