Für alle die nicht damit rechnen dürfen ein neues Wundermedikament zu entdecken oder als
Held_in in die Geschichte einzugehen verheißt Elternschaft den vermeintlich nachhaltigsten Weg
sich der Weltgeschichte einzuschreiben. Was einem selbst nicht gelungen ist soll der Nachwuchs
schaffen. Die Idee des eigen Fleisch und Blut hat vor allem in Deutschland Konjunktur obwohl
sie zuweilen gleich mehrfach kollidiert: mit den eigenen Ansprüchen an ein emanzipiertes Leben
der allgemeinen Bevölkerungsentwicklung der permanenten Überlastung der Ressourcen ebendieser
Welt. Verena Brunschweiger hat mit ihrem Manifest Kinderfrei statt kinderlos im Frühjahr 2019
eine feministische und ethische Lanze für die Kinderfreiheit gebrochen und das Thema des
freiwilligen Verzichts auf Kinder sehr erfolgreich erstmals auf die deutsche Agenda gesetzt. In
ihrem neuen Buch beschäftigt sie sich mit den Erregungsausschlägen der Debatte setzt sich mit
den häufigsten Missverständnissen auseinander und zeigt darüber hinaus auf wie viele
Anknüpfungspunkte es für die Ideen einer umweltsensiblen Lebensplanung bereits gibt - nicht nur
in Deutschland sondern überall in der Welt. Ein gesondertes Kapitel befasst sich mit der
Perspektive von Männern auf das Thema der Kinderfreiheit - eine Gruppe die ihre Stimme in der
Debatte erstaunlich oft zu Gehör brachte.