Katharina Reins preisgekrönte kulturwissenschaftliche Dissertation widmet sich der
Bühnenzauberkunst in ihrem Goldenen Zeitalter (ca. 1860-1900) das von wissenschaftlicher und
technischer Innovation ebenso geprägt war wie von einer florierenden Medienkultur den
Umbrüchen der Industrialisierung oder den Erfahrungen von Globalisierung und Kolonialismus.
Moderne Bühnenzauberei beansprucht keine übernatürliche Wirkung vielmehr präsentiert sie
technisch erzeugte Illusionen deren Funktionsweisen sie allerdings verbirgt. Sie stellt damit
eine spezifische Form des Mediengebrauchs dar die mediale Effekte exzessiv ausstellt während
sie das dahinterstehende technische Geschehen zum Verschwinden bringt. Die Analyse von vier
paradigmatischen Großillusionen (Pepper's Ghost Vanishing-Lady- Levitations- und
Telepathie-Illusion) eröffnet nicht nur schlaglichtartige Einblicke in die bislang weitgehend
ungeschriebene Zaubergeschichte des späten 19. Jahrhunderts. Sie geben zugleich die Sicht frei
auf einschneidende kulturelle Veränderungen und Innovationen die in diese moderne hoch
technisierte Form von Magie Eingang fanden.