Die Kinder- und Hausmärchen sind eines der zentralen Werke der europäischen Literatur und für
viele noch immer das Entree in die Welt der Bücher. Vor über 200 Jahren erstmals erschienen
sind sie längst Teil der deutschen Identitätsgeschichte und bleiben eine der wenigen festen
Größen unseres kollektiven Bildungshintergrunds. Trotz einer Fülle an bereits vorliegenden
Deutungen bleibt noch immer Raum für Neuentdeckungen. Ein halbes Jahrhundert lang sammelte
Wilhelm Grimm Geschichten und feilte an den Texten. Axel Winzer analysiert diese redaktionelle
Arbeit so umfassend und detailliert wie dies nie zuvor geschehen ist. Er legt Schicht für
Schicht den Bauplan der Kinder- und Hausmärchen frei und zeigt wie Wilhelm Grimm für jedes
Märchen nach der perfekten Rezeptur suchte. Dafür werden zahlreiche bislang unbekannte Briefe
und Dokumente vorgestellt - viele davon im Erstdruck. Gleichzeitig präsentiert das Buch eine
Fülle neuer Bilddokumente und bietet die bislang umfangreichsten und zuverlässigsten
bibliographischen Angaben zu diesem Hauptwerk der deutschsprachigen Literatur. So ist ein
literaturwissenschaftliches Standardwerk für die Literaturgeschichte zur ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts entstanden das speziell für die Grimm-Philologie von Interesse ist. Winzer
gelingt es »sowohl im Bereich der Verlags- als auch der Editionsgeschichte völlig neue
Sachverhalte offenzulegen (...) gleichermaßen eine Pilotstudie und ein Grundlagenwerk« (Prof.
Dr. Lothar Bluhm).++++++»Keine zukünftige Studie zur Text- Redaktions- Editions- Buch- oder
Verlagsgeschichte der Kinder- und Hausmärchen wird diese Arbeit unerwähnt lassen können: Nach
der Publikation wird diese Studie sehr schnell zu einem Standardwerk der Grimm- und
Märchenforschung avancieren.« (Prof. Dr. Holger Ehrhardt)