Dieses Buch ist der gelungene Versuch wissenschaftspolitische Notwendigkeiten vor dem
Hintergrund einer idealen Erkenntnistheorie von Universitäten zu reflektieren. Heraus kommt
eine Analyse die die Eigenheiten der Organisation Universität mit dem Ideal der Universität
abgleicht und spürbare Widersprüche aufdeckt. Rettenmaier beleuchtet hierfür das Konstrukt
Universität als Wis-sens- und Erkenntnisstätte sowie als gesellschaftlicher (Aus)Bildungsort
von seinem historischen Verständnis bis in die Gegenwart hinein. In der Universität -
verstanden als Großbetrieb im Sinne Max Webers - werden die organisatorischen mit den
institutionell-epistemologischen Belangen konfrontiert. Wissenschaftstheoretisch orientiert
sich die Analyse an den Philosophen Paul Feyerabend und Helmut Spinner darüber hinaus werden
die organisationssoziologischen Einwände mit den Überlegungen David Graebers pointiert. Am Ende
steht ein Plädoyer das für eine wissenschaftstheoretisch reflektierte Wissenschaftspolitik
sowie Hochschulbürokratie wirbt und dabei auch kapitalismuskritisch vor überbordender
Wettbewerbsökonomie warnt.