Lange Zeit waren die Big-Data-Analyse und die KI-Forschung wissenschaftliche Disziplinen ohne
praktische Relevanz deren Modelle aufgrund zu langsamer Computer und wenig geeigneter
Speichermedien als nicht umsetzungsfähig galten. Das Überwinden jener technischen Hürden führte
indes zu einer gigantischen Inwertsetzung von Datenmengen und verändert auch die
Versicherungsbranche sowie die Rolle die Daten innerhalb der Assekuranz spielen. So bieten Big
Data und KI unter anderem die Möglichkeit versicherungstechnische Lösungen für die Kfz-Nutzung
oder die datengesteuerte Gesundheitsversorgung zu optimieren zu konzipieren und das Leben der
Versicherungsnehmer spürbar sicherer gesünder und komfortabler zu gestalten. Nach den jüngsten
technischen Fortschritten besteht jedoch ein Vakuum zwischen dem was durch Big Data und KI
möglich ist und dem was gesetzlich erlaubt ist. In diesem Raum werden die Fragen nach dem
ethisch Akzeptablen aufgeworfen was Versicherern sowohl Chancen als auch Risiken eröffnet. Wem
also sollen personenbezogene Daten anvertraut werden? Welche Bedeutung messen Versicherer
Grundwerten wie Privatsphäre Selbstbestimmung und Transparenz in einer digitalen Welt zu? Und
welche Auswirkungen haben Big Data und KI auf die Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten der
Assekuranz sowie ihrer Rolle innerhalb unserer Gesellschaft? Das Buch diskutiert die Frage wie
ein ethischer Umgang mit Daten Versicherungsunternehmen dabei unterstützen kann eine
zukunftsweisende Wertepositionierung und nachhaltige Wettbewerbsvorteile aufzubauen. Dabei
führt das Werk von grundsätzlichen Überlegungen der Datenethik hin zu konkreten Problemfeldern
für Versicherer und schließt mit der Skizzierung ausgewählter Handlungsempfehlungen zur
praktischen Umsetzung. Das Buch richtet sich sowohl an Studierende der
Versicherungswissenschaften als auch an interessierte Praktiker.