Künstliche Intelligenz (KI) ist die aktuellste und meistdiskutierte Errungenschaft des
digitalen Fortschritts. Die Versicherungswirtschaft als eine der am meisten von Daten
abhängigen Branchen gilt als zentrales Anwendungsfeld für KI. In all ihren Tätigkeitsbereichen
insbesondere der Risikogestaltung der Vertragsbearbeitung und dem Schadenmanagement ist KI
einsetzbar und wird bereits zunehmend eingesetzt. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich in
einem umfassenden Blick mit den zivilrechtlichen datenschutzrechtlichen und
versicherungsvertragsrechtlichen Fragen bezüglich des Einsatzes von KI in der
Versicherungswirtschaft und bei Versicherungsnehmern. Dabei wird zunächst in einem
technisch-definitorischen Teil die Funktionsweise von KI erörtert und dabei auch auf die
Definitionsansätze auf EU-Ebene eingegangen. Im darauffolgenden zivilrechtlichen Teil werden
die gängigen Meinungsstreits zur Zurechnung und Haftung für KI-Verhalten aufgegriffen und unter
Berücksichtigung von Reformperspektiven einer kritischen Würdigung unterzogen. Als rechtliches
Schwerpunktproblem für den KI-Einsatz wird sodann das Datenschutzrecht identifiziert. Im
versicherungsrechtlichen Teil stellt der Autor zwei Perspektiven der Versicherungswirtschaft
auf KI vor: Zunächst beleuchtet er die Rechtsfragen die beim Einsatz von KI durch Versicherer
auftauchen. Insbesondere wird die Einordnung von Versicherung als Bereich mit hohem Risiko nach
dem neuen KI-Gesetz diskutiert. Anschließend analysiert der Autor unter dem Stichwort "Silent
AI" bestehende Bedingungswerke und Versicherungsprodukte auf ihre Kompatibilität mit der neuen
Technologie. Hierbei identifiziert er stellenweise Anpassungsbedarf bzw. teils auch Bedarf an
neuem Versicherungsschutz. Das Werk richtet sich gleichermaßen an Wissenschaft und Praxis
insbesondere an Juristen die für Versicherer Insurtechs und KI-Unternehmen tätig sind.