Immense Schäden durch Naturkatastrophen bestimmen stetig die Schlagzeilen dieser Zeit. Die
Veränderungen infolge des Klimawandels zwingen zu gesellschaftlicher Anpassung. Immer wieder
wird dabei auch der Blick auf die Versicherungswirtschaft gerichtet. Bürger und Unternehmen
sollen durch private Vorsorge zur gesellschaftlichen Katastrophenresilienz beitragen. Doch wie
weit reicht der gegenwärtige Schutz in Deutschland verbreiteter Schadensversicherungen -
insbesondere der Wohngebäude- Hausrat und Kfz-Versicherung - gegen Naturkatastrophen? Um
dieser Frage nachzugehen werden die Instrumente zur Begrenzung der Leistungspflicht des
Versicherers wie die positive Risikoabgrenzung Risikoausschlüsse und Regelungen zur
Gefahrerhöhung grundlagenorientiert aber speziell mit Blick auf Katastrophen beleuchtet. Den
Kern bildet sodann die eingehende Untersuchung der gegenwärtigen Reichweite des
Versicherungsschutzes gegen Naturkatastrophen verursacht durch Erdbeben Wind Hagel Sturmflut
Extremniederschlag sowie Hitze und Trockenheit. Dabei steht im Zentrum vieler
vertragsrechtlicher Fragen die Auslegung aus Sicht der Rechtsfigur des durchschnittlichen
Versicherungsnehmers. Als problematisch sticht immer wieder die Abgrenzung der von
Risikobeschreibungen erfassten Kausalverläufe hervor. Für diese Abgrenzung wird in Anlehnung an
die Sturmflutentscheidung des BGH aus dem Februar 2020 eine neue Methodik vorgeschlagen die im
Einklang mit den Grundsätzen zur Auslegung Allgemeiner Versicherungsbedingungen steht. Ziel
ist es sowohl einen versicherungswissenschaftlichen Beitrag zur interdisziplinären
Katastrophenforschung zu leisten als auch im Versicherungsvertragsrecht bestehende Annahmen im
Bereich der Elementargefahren zu überprüfen und für die Zukunft gewappnete vertragsrechtliche
Lösungen zu erforschen. Zielgruppe des Werkes sind Wissenschaftler und Praktiker des
Versicherungsrechts sowie Forscher und Interessierte im Bereich der Katastrophenprävention und
Katastrophenabwehr.