Im vorliegenden Band von Heere und Waffen zeichnet der Autor ein detailliertes Bild der
russischen Kürassiere und Dragoner Anfang des 19. Jahrhunderts. Er hat dazu zahlreiche Quellen
ausgewertet und bereichert die dazu - nicht so umfangreich wie zu anderen Armeen - vorliegenden
Veröffentlichungen um eine qualifizierte Darstellung. Diese dürfte einen großen Leserkreis
finden da sie vom Zeitrahmen die napoleonischen Kriege in denen Russland eine nicht
unerhebliche Rolle spielte überstreicht. Bekanntermaßen beschäftigen sich viele interessierte
Fachleute und Laien nach wie vor intensiv mit dieser Periode. Der Autor nimmt in seiner
Veröffentlichung die Kürassiere und Dragoner sehr umfassend und detailliert in den Blick. So
wird beschrieben wie sich Organisation und Struktur entwickelten wie die Regimenter
aufgefüllt wurden wo sie eingesetzt waren wie ihre Bewaffnung und Ausrüstung aussahen und
nicht zuletzt wie sich die Uniformierung zeigte. Letzteres nimmt einen breiten Raum ein und
wird in der Entwicklung beschrieben. Dabei muss der geneigte Leser immer im Blick behalten
dass damals von der Verkündung eines Dekretes bis zu seiner vollständigen Umsetzung Jahre
vergehen konnten. Das betraf sowohl die Uniformierung aber auch die Bewaffnung und Ausrüstung.
Bei den der Garde angehörigen Regimentern auf denen auch das Auge des Herrschers ruhte gingen
diese Umstellungen natürlich schneller voran als das in der tiefen Provinz des riesigen
russischen Reiches der Fall war. In der Beschreibung der Regimenter werden Besonderheiten der
Garde aus dieser Sicht aber auch aus Sicht ihrer herausgehobenen Stellung dargestellt. Ein
interessanter Aspekt des Werkes ist die detailreiche Darstellung sowohl der Kombattanten als
auch der Nichtkombattanten. Letztere kommen in vergleichbaren Veröffentlichungen oftmals gar
nicht vor. Hier hingegen wird nicht nur ihre Uniformierung Bewaffnung und Ausrüstung
beschrieben sondern ebenso ihre konkrete Funktion erläutert. Insgesamt lässt sich feststellen
dass das vorliegende Werk sowohl Militärwissenschaftlern und Militärhistorikern detaillierte
Einsichten vermitteln aber auch historischen Filmemachern Zinnfigurensammlern und
interessierten Laien neue Einblicke verschaffen kann. Durch die klare Gliederung ist die
vorliegende Arbeit als Nachschlagewerk gut verwendbar. Das angefügte Verzeichnis russischer
Bezeichnungen und ihrer deutschen Übersetzung ermöglicht eine klare begriffliche Zuordnung in
beiden Sprachen.