Justizversagen oder Meisterstück? Der Prozess gegen Beate Zschäpe In kaum einem Strafprozess
sind Möglichkeiten und Grenzen der Rechtsprechung so ausgelotet worden wie im Verfahren gegen
Beate Zschäpe und ihre Mitangeklagten. Gisela Friedrichsen Deutschlands bekannteste
Gerichtsreporterin zeigt in ihrer glänzenden Analyse warum dieser fünf Jahre dauernde Prozess
der erstmals nach 1945 eine rassistisch motivierte Mordserie aufklären musste für die
bundesdeutsche Rechtsprechung so bedeutend ist. Anschaulich schildert sie die Beteiligten und
ihre Strategien von der sphinxhaften Hauptangeklagten über die ungewöhnliche Riege der
Verteidiger und dubios agierende Nebenklägeranwälte bis hin zum Vorsitzenden Richter der sich
nicht das Heft aus der Hand nehmen ließ. Anders als manche Kritiker die ein Versagen der
Justiz erkennen kommt sie zu dem Schluss dass die Justiz die Bewährungsprobe bestanden hat.