Eigenwillig erfolgreich und wenn es darauf ankam auch ehrgeizig: Rainer Zobel machte in
seiner Laufbahn als Fußballer selten das was andere von ihm erwarteten. Ein Unangepasster
der sich trotzdem einordnen konnte. Ein Laufwunder das keine Feier ausließ und sich die
Zigarette vor dem Spiel nicht verbieten ließ - die nach dem Spiel übrigens auch nicht. Und ein
begnadeter Techniker der seine Künste viel zu selten zeigen durfte: "Rainer fürs
Fußballspielen bin ich hier zuständig!" Dieser Satz von Franz Beckenbauer stand am Anfang
seiner sechs Jahre beim FC Bayern. Zobel machte das Beste daraus und gehörte zum Stammpersonal
der mit Weltstars gespickten Truppe: Er stemmte mehrmals den Europapokal der Landesmeister in
die Höhe wurde Deutscher Meister und Pokalsieger. Für die Nationalmannschaft fehlte ihm
allerdings die Zeit Zobel ging nebenbei nämlich noch zur Schule. Lieber Abitur und Großes
Latinum als Weltmeisterschaft. Auch als Trainer ging er seinen eigenen Weg. Der führte nach
Ägypten und Georgien den Iran und Südafrika. Eine aufregende Fußballreise ohne Plan aber
immer mit einem Ziel: mehr zu sehen als Hotels und Stadien. Bis heute ist Fußball für Rainer
Zobel sehr viel mehr als die Summe seiner persönlichen Erfolge sondern die schönste Sache der
Welt. Egal in welchem Land egal in welcher Liga. Ein Glückskind des Fußballs eben.