Die Sportidee und ihre Ereignisse sind ein Kulturgut. Innerhalb dieses Feldes gilt das Primat
des Sports. Es unter ein Primat oder gar Diktat der Allgemeinpolitik zu stellen ist wie bei
den anderen Künsten ein Kulturfrevel. Gleichwohl ist auch dieses Feld angewiesen auf
politisches Denken Kommunizieren und Handeln. Doch legitim ist hier allein eine Politik die
im Dienst der Förderung der Sportidee und der sinngerechten Ermöglichung ihrer Ereignisse
steht.Ein zentrales Thema dieses Bandes sind Faszination wie Anmaßungen des Fußballs. Ein
anderes befasst sich mit den zeitverzögerten aber sport- wie kulturpolitisch gerechtfertigten
Olympischen Spielen von Tokio. Der Einhand-Weltumsegler Boris Herrmann hat bei der Regatta
Vendée Globe auf spektakuläre Weise die Grundidee des Sports in die Tat umgesetzt: die
äußersten Grenzen des individuell Menschenmöglichen auszuloten. Zwei Studien gehen der
Titel-Frage nach: Wie der Sport politisch wird und welche politischen Leistungen er
legitimerweise für die Gesellschaft erbringen kann. Mit dem Anti-Apartheid-Kampf im Sport
Südafrikas wird ein Kapitel der Sportgeschichte aufgerufen dessen sport- und
gesellschaftspolitische Problematik weiterhin virulent ist. Mit Identität wird ein umkämpfter
Begriff der Gesellschaftspolitik aufgegriffen und der Schatten ausgeleuchtet den er auch auf
seine sportpolitischen Nebenräume wirft. Am Beispiel eines Landessportbundes wird Einblick in
Herausforderungen und Leistungen der alltäglichen Sportpolitik gegeben. Die Kernbotschaft des
Buches lautet: Sportpolitik ist Politik für den Sport. Jedes politische Handeln in diesem Feld
steht unter der Maxime: Sports first!