Die Corona-Krise legte einige Probleme unseres Schulsystems deutlich offen. Zum Beispiel dass
unser gesamtes Wirtschaftssystem in eher unrühmlicher Weise auf diesem beruht. Die Kinder
müssen aufbewahrt werden während die Eltern arbeiten. Ohne den Zwang zum Schulbesuch könnte
unsere heutige Arbeitswelt nicht funktionieren. Wir glauben dass Schulen für unsere Bildung
unentbehrlich sind. Aber vielleicht unterliegen wir damit einer jahrhundertealten kollektiven
Illusion. Womöglich garantiert der Schulbesuch überhaupt keine Bildung sondern eine bestimmte
Wirtschaftsordnung. Schulen sollen die bestehenden wirtschaftlichen Verhältnisse reproduzieren.
Sie führen zu Zertifikaten für die Noten - nicht Bildung - wichtig sind und damit zu
verschiedenen Lebenschancen. Heute leben wir in einer Demokratie die verantwortungsvolle und
mündige BürgerInnen benötigt um zu funktionieren. Können diese in Schulen geschaffen werden?
Oder wird dort das dafür notwendige Selbstbewusstsein unserer Kinder zerstört? Die Krise zeigte
auch dass Homeschooling keine Alternative zu Schulen darstellt. Sie verschiebt nur schulischen
Unterricht - mit all seinen Problemen - nach Hause. Wir brauchen aber ein ganz anderes
Bildungswesen eines in dem junge Menschen sich selbstbestimmt bilden können um unsere
Demokratie zu erhalten und zu entwickeln. Und wir können uns ein solches Bildungswesen schaffen
denn: Schule ist kein Naturgesetz!