»Ich habe nichts gegen Fremde und die AfD-Nazis wähle ich schon gleich nicht. Aber dass
Flüchtlinge uns die Arbeitsplätze wegnehmen ist doch nicht zu bestreiten!« So hört man es
allenthalben. Diese guten Deutschen stellen inzwischen die Mehrheit der Bevölkerung. Ihre
Fremdenfeindlichkeit ist »in der Mitte der Gesellschaft angekommen« heißt es. Man begegnet
ihr in Verwandt- und Nachbarschaft in Schule und Uni in Kneipe und Verein auf Zugfahrten
oder in der U-Bahn. Mit ihren Vertretern ist die Auseinandersetzung zu führen - wo auch immer.
Demos gegen die AfD - schön und gut. Aber sie versammeln nur ohnehin entschlossene AfD-Gegner.
Die Bürger mit rechten Parolen im Kopf die in der CDU CSU SPD FDP oder bei den Grünen ihre
Wahlheimat haben werden so nicht kritisiert. Schlimmer noch: Dass Nazis nicht zu Deutschland
passen ist ein Ausschlussbefund der »Bunt statt braun«-Demonstranten den viele der rechten
Patrioten teilen wenngleich in deren Bild vom sauberen Deutschland all jene Ausländer gerade
nicht gehören für die sich Anti-AfD-Demonstranten einsetzen. Freerk Huisken setzt sich in
doppelter Weise mit Ausländerfeinden auseinander: Zum einen wird das argumentative Rüstzeug
deutscher Bürger die sich in ihrer Heimat von Flüchtlingen und anderen Ausländern gestört
sehen angegriffen. Es reicht eben nicht ihnen das Etikett »Rassist« oder »Nationalist«
anzuhängen ohne die in diesen Verurteilungen enthaltenen Fehler und ideellen Beschädigungen
nachzuweisen. Zum anderen wird auch gegen Ausländerfreunde die sich gegen Diskriminierung und
Intoleranz wenden explizit Stellung bezogen. Ihre Gegenparolen und ihre Einwände gegen rechtes
Denken halten selten einer kritischen Überprüfung stand.