Die Luria-Gesellschaft e.V. führt ihren Namen in memoriam Alexander Romanowitsch LURIA (Lurija)
1902-1977 der mit Lev S. VYGOTSKIJ und Alexej N. LEONT'EV die kulturhistorische Psychologie
und die Tätigkeitstheorie begründete.Die Luria-Gesellschaft verfolgt den Zweck das
wissenschaftliche Erbe dieser Theorien zu sichern und inhaltlich weiterzuentwickeln. Die
zentrale Aufgabe dieser Konzeption besteht in der Überwindung einer dualistischen
funktionalistischen und reduktionistischen Auffassung des Menschen und seines Bewusstseins.
Dies kann nicht abgelöst von der Entwicklung der Kategorie Tätigkeit eingelöst werden die als
tätige Wechselbeziehung in der sozialen Auseinandersetzung mit der Welt als Ausdruck des sinn-
und systemhaften Aufbaus der psychischen Prozesse in der Entwicklung der Subjektivität
verstanden wird.Kulturhistorisches und tätigkeitstheoretisches Herangehen an die Psyche setzt
das Erkennen der Wechselbeziehungen zwischen der biologischen psychischen und sozialen Ebene
des ganzheitlichen Menschen voraus und reduziert diesen weder auf Psychologie und Biologie noch
auf Soziologie.Die Eigenständigkeit der psychischen Funktionen als menschliches Erleben und
menschliches Bewusstsein sind reale Momente des motivierten und emotional begründeten
Tätigkeitsvollzuges der Persönlichkeit. Sie sind eingebunden in die menschlichen
Lebensbedingungen und -beziehungen die sie hervorbringen und die von ihnen hervorgebracht
werden. Mit Alexander R. LURIA dem Begründer der Neuropsychologie: »Die gesellschaftlichen
Formen des Lebens zwingen das Gehirn auf neue Weise zu arbeiten sie lassen qualitativ neue
funktionelle Systeme entstehen«.Das Jahrbuch der Luria Gesellschaft ist dieser Konzeption
verpflichtet. Seine Inhalte orientieren sich an dem methodologischen und wissenschaftlichen
Erbe der kulturhistorischen Schule Tätigkeitstheorie und dessen Relevanz für die gegenwärtigen
humanwissenschaftlichen Probleme und Fragestellungen.